Heizen mit Holzpellets
Holzpellets sind eine umweltfreundliche Brennstoffalternative, die viele Vorteile mit sich bringen. Bereits über 750.000 Anlagen sind Deutschland bereits in Betrieb – Tendenz stark steigend. Steffen Böttcher aus Bad Aibling berät Sie gerne zum Thema „Heizen mit Holzpellets“.
Wenn Sie sich für den Kauf einer Holzpellet-Heizung entscheiden, sollten Sie verschiedene Aspekte berücksichtigen. In erster Linie ist es wichtig, dass die Anlage einen hohen Wirkungsgrad erzielt und für Ihren Verwendungszweck richtig dimensioniert ist.
Außerdem ist es hilfreich, bzw. Voraussetzung, dass die Anlage über eine automatische Reinigungsfunktion verfügt, da somit Zeit und Geld gespart wird.
Weiterhin sollte vor dem Kauf einer Anlage überprüft werden, ob ausreichend Raum für die Aufstellung der Anlage verfügbar ist. Darüber hinaus ist auch genügend Platz für die Bevorratung der Holzpellets erforderlich.
Bei der Umstellung einer Öl-Heizung auf das Heizen mit Holzpellets kann der Raum genutzt werden, den Sie bisher für die Lagerung Ihres Heizöls verwendet haben.
Funktion, Arten und Möglichkeiten von Pelletheizungen
Holzpellets sind 3 bis 5 Zentimeter lange Stäbchen mit einem Durchmesser von 0,6 bis 2,5 Zentimeter und bestehen aus dicht gepresstem Restholz. Sie werden zu einem großen Teil aus Holzabfällen der holzverarbeitenden Industrie, aber auch aus Waldrestholz gefertigt.
Sie enthalten keine chemischen Bindemittel und haben eine hohe Energiedichte. Der Energiegehalt eines Kilogramms Holzpellets entspricht ungefähr dem eines halben Liters Heizöl. Holzpellets sind der erste Biomassebrennstoff, welcher nach EU-Norm hergestellt wird und unterliegen somit strengen Qualitätsanforderungen.
Pelletheizungen eignen sich sehr gut als Heizmöglichkeit, wenn ausreichend Platz für die Lagerung der Pellets zur Verfügung steht, wobei der Platzbedarf in der Regel nicht den eines Öltanks überschreitet. Ist dies der Fall, können Pelletheizungen auch nachträglich problemlos nachgerüstet werden. Optimale Energieeffizienz ermöglicht die Kombination einer Pellet-Zentralheizung mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Im Punkt Komfort stehen moderne Pelletheizungen den Öl- und Gasheizungen in nichts nach. Moderne Pelletheizungen arbeiten schadstoffärmer als andere Holzbrennstoffe.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Pelletheizungen:
Pelletheizungen mit vollautomatischem Kessel funktionieren wie eine klassische Zentralheizung. Hierbei werden die Pellets vollautomatisch dem Kessel zugeführt. Automatische Pelletheizungen benötigen einen separaten Lagerraum für Pellets, welcher sich auch außerhalb des Gebäudes befinden kann. Die entstehende Asche kann problemlos im Hausmüll entsorgt oder als Dünger eingesetzt werden.
Manuell befüllbare Pelletöfen sind als Kachel- und Kaminöfen erhältlich und dienen der Beheizung einzelner Räume.
Vorteile von Holzpellets
Das Hauptargument für die Nutzung von Holzpellets zum Heizen ist die weitgehende Unabhängigkeit von Öl- und Gaspreisen sowie von Energieversorgern. Der Preis für Holzpellets ist seit Jahren recht konstant. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas sind die Preise für Holzpellets relativ gering. Dies hängt auch damit zusammen, dass es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, der in Deutschland ausreichend vorhanden ist und dementsprechend schnell nachwächst.
Ein weiterer Vorteil ist die relativ neutrale CO₂-Bilanz. Pellets bestehen zu 100 % aus Naturholz. Da im Naturstoff Holz genauso viel CO₂ eingebunden wird, wie bei seiner Verbrennung produziert wird, handelt es sich um einen umweltfreundlichen Rohstoff.
Holzpellets fallen quasi automatisch als Nebenprodukt bei holzverarbeitenden Unternehmen an. Zudem sind die Kosten für neue Pelletheizungen durch staatliche Förderungen geringer.
Auch die äußeren Umstände sind bei den Holzpellets von Vorteil. Holzpellets haben sehr kompakte Maße und lassen sich dadurch gut transportieren und lagern. Damit eine gute Qualität der Pellets stets gewährleistet ist, wird diese über verschiedene Normen, wie z. B. der DIN 51731, geregelt.
Nicht zuletzt unterstützen Sie durch den Einsatz von Holzpellets die regionale Forstwirtschaft.
Qualitätsmerkmale und Energiegehalt von Pellets
Sie sollten beim Kauf von Holzpellets verschiedene Faktoren berücksichtigen. Hierbei ist in erster Linie die Qualität der Pellets entscheidend. Damit diese gewährleistet ist, sollten Sie die Holzpellets am besten vor Ort bei seriösen Händlern kaufen. Gute Qualität lässt sich daran erkennen, dass die Pellets möglichst glatt sind und keine Risse aufweisen. Sicherheitshalber empfiehlt es sich, von jeder Lieferung eine kleine Probe aufzubewahren, um später ggf. Ansprüche geltend machen zu können.
Der Energiegehalt von Holzpellets lässt sich am besten vergleichen, wenn man den Heizwert in kWh je Kilogramm berechnet. Pellets besitzen einen Heizwert von ca. 5 kWh je Kilogramm. Bezogen auf den Energiegehalt sind daher 2 kg Holzpellets mit einem Liter Heizöl vergleichbar. Die Qualität der Pellets wird durch die DIN EN ISO 17225-2 definiert. Sie legt Merkmale wie Maße der Pellets, Heizwert, Feuchtigkeitsgehalt, sowie Anteile von Schadstoffen fest. Zertifiziert wird die Qualität meist von DINplus und ENplus.
DINplus
- Basierend auf der DIN EN ISO 17225-2, vergeben durch DIN CERTO (TÜV Rheinland)
- Tests zur Sicherheit und Leistung der Pellets
- Regelmäßige unabhängige Prüfungen von Produktion und Produkt
- Zeichen für hohe Qualität und Reinheit der Holzpellets
- Fordert geringeren Aschegehalt als in der Norm vorgesehen
ENplus
- Basierend auf der DIN EN ISO 17225-2, vergeben durch Deutsches Pelletinstitut (DEPI)
- Umfasst die gesamte Lieferkette: Produktion, Lagerung, Transport und Handel
- Drei Qualitätsklassen: ENplus-A1 (höchste Qualität), A2 und B
- Regelmäßige unabhängige Prüfungen von Produktion und Produkt
- Zeichen für hohe Qualität und Reinheit der Holzpellets
Bewertungskriterium | DIN EN ISO 17225-2 | DINplus | ENplus A1 |
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Durchmesser (mm) | 6 ±1 (D06) bzw. 8 ±1 (D08) | 6 ±1 (D06) bzw. 8 ±1 (D08) | 6 ±1 (D06) bzw. 8 ±1 (D08) |
Länge (mm) | 3,15–40 | 3,15–40 | 3,15–40 |
Aschegehalt (%) | ≤ 0,7 | ≤ 0,6 | ≤ 0,7 |
Wassergehalt (%) | ≤ 10 | ≤ 10 | ≤ 10 |
Heizwert (kWh/kg) | ≥ 4,6 | ≥ 4,6 | ≥ 4,6 |
Feinantil (%) | ≤ 1,0 | ≤ 1,0 bzw. ≤ 0,5 bei max. 20kg | ≤ 1,0 bzw. ≤ 0,5 bei max. 20kg |
Mechanische Festigkeit (%) | ≥ 98,0 (D06) oder ≥ 97,5 (D08) | ≥ 98,0 | ≥ 98,0 |
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